Wer
auf der Autobahn im Rückspiegel einen A3 mit großen Kühleinlässen
und
silbernen Spiegelkappen erkennt,sollte schleunigst Platz machen.
Drei Jahre nach Marktstart des A3 kommt
endlich die S-Version:
265 PS stark und 250 km/h schnell.
Beim Thema
sportliche Fahrleistungen denkt man schon lange nicht mehr nur an Porsche
911, Mitsubishi Evo oder vielleicht Golf GTI. Gerade bei den Kompakten
geht seit einigen Jahren die Post so richtig ab. Keine andere
Fahrzeugklasse bekam zuletzt mehr Power und größere Leistungsspitzen
verpaßt als die aufgeblasenen Allerweltsautos á la Golf, Focus & Co.
Und Audi
vorneweg: Drei Jahre nach der Einführung der ersten A3-Generation
schickten die Ingolstädter damals mit dem S3
ihre erste Sportversion des "Kleinen" auf den Markt. Der Erfolg
der zunächst 210 PS starken Quattro-Version war eindrucksvoll. Von dem
Edel-GTI im Designeranzug wurden bislang mehr als 32.000 Fahrzeuge
verkauft
Nachschlag
bei der Leistung
Bot der erste S3 mit seinem aufgeladenen
1,8-Liter-Motor bereits Fahrleistungen auf Sportwagenniveau, so forderten
viele nach der Vorstellung der zweiten A3-Generation im Jahre 2003 einen
kräftigen Nachschlag. Da der A3 aber schon mit nicht gerade kraftlosen
200- bzw. 250 PS starken Serienaggregaten zu haben war, hofften viele
schon auf einen Über-Dreier namens RS3 und mit mehr als 300 PS. Doch die
Quattro-GmbH ging kein Risiko ein und setzt auch bei der zweiten Auflage
des S3 auf bewährtes: Einen aufgeladenen
Vierzylinder, Allradantrieb und viel Alltagstauglichkeit.
"Wir wollten mit dem S3 einen echten
Spitzensportler positionieren", sagt Arne Schrey von der technischen
Entwicklung des Audi S3:
"Das ist uns mit dem 195 kW/265 PS starken Vierzylinder gelungen. Wir
haben unter anderem eine größere Turbine, optimierte Ventile und einen
Ladeluftkühler aus Ganzmetall verbaut. Das ist kein Tuning, sondern ein
echter Sportmotor."
Mehr Saft für den GTI Motor
Der Motor stammt aus dem Golf GTI und konnte Dank seiner exzellenten
Fahrleistungen, Turboaufladung und Benzindirekteinspritzung zuletzt
zweimal in Folge den renommierten Engine-of-the-Year-Award ergattern. Für
den Einsatz im derzeit stärksten A3 gab es nochmal einen kräftigen
Leistungsschub: Der Zweiliter-Vierzylinder leistet 195 kW/265 PS und in
einem Drehzahlbereich von 2.500 bis 5.500 U/min kraftvolle 350 Nm
Drehmoment. Der Durchschnittsverbrauch soll bei 9,1 Liter Super auf 100
Kilometern liegen.
Sein sportliches Potenzial von 250 km/h Spitze oder einer Beschleunigung
von 0 auf Tempo 100 in 5,7 Sekunden sieht man dem Audi
S3 nur auf den zweiten Blick an. Außer den
vergrößerten Kühleinlässen, den silbernen Spiegelkappen und dezenten
Schwellern gibt sich der Sportler optisch dezent zurückhaltend. Keine
Pausbacken, kein böser Blick, kein auffälliger Heckspoiler und kein mächtiger
Radsatz. Im Vergleich zur Konkurrenz mit VW Golf R32, BMW 130i oder Opel
Astra OPC kann man den S3 in der Einfahrt
stehen lassen, ohne gleich Neidgefühle zu schüren.
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Fahrwerk wie gewohnt
Auf der Autobahn sieht das schon anders aus. Die Fahrleistungen lassen
kaum Wünsche offen. Nach dem Einsetzen des Turbos geht es spurtstark und
kraftvoll, wenngleich auch nur leise säuselnd zu Werke. Die zwei Schwächen
des S3 fallen denn auch schon nach wenigen
hundert Metern auf: Zum einen vermisst man bei einem Sportler dieser
Klasse den satten Sound. Zum anderen ist der fahrdynamische Unterschied
vom S3 zum Serien-A3 alles andere als auffällig.
Der S3 ist ein Renner für die Autobahn. Er
will getrieben und mit hohen Drehzahlen gescheucht werden. Dann schlägt
seine große Stunde. In dieser Klasse kann man längere Strecken mit
keinem anderen Auto schneller und lässiger zurücklegen. Allein der stets
präsente Geräuschpegel zeigt, dass man in einem Fahrzeug Platz genommen
hat, das unter dem Label "Kompaktklasse" firmiert.
Nichts für
die ganz Harten
Will man kurvige Landstraßen Scheitelpunkt für Scheitelpunkt auskosten,
wird man die nötige Härte des um 25 Millimeter tiefer gelegten Fahrwerks
schnell vermissen. Die Gesamtabstimmung ist gelungen, jedoch eine Spur zu
komfortabel. Dazu trägt auch der optisch unspektakuläre Radsatz im
Format 225/40 R 18 bei.
Der Allradantrieb sorgt dafür, dass die 265 PS zielsicher ihren Weg auf
die Straße finden. Eine Lamellenkupplung verteilt die Leistung
intelligent zwischen Vorder- und Hinterachse. Unterm Strich: Etwas mehr
Sportlichkeit für Lenkung, Handschaltung und die Abstimmung von Federn
und Dämpfern würde dem fitten Bayern gut zu Gesicht stehen.
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Interieur
setzt Maßstäbe
Im Innenraum des 4,21 Meter langen Bayern erwartet einen das bekannt
eindrucksvolle Audi-Bild. Instrumente,
Verarbeitung und Übersichtlichkeit sind nicht nur in dieser Liga
Referenzklasse. Unverständlich, dass standesgemäße Details wie eng
sitzende Sportstühle oder das abgeflachte S-Sportlenkrad als Extras
bestellt werden müssen.
Ansonsten bietet der mindestens 35.150 Euro teure Audi
S3 neben einem kompletten Sicherheitspaket
unter anderem Xenonlicht, Klimaautomatik und 18-Zoll-Felgen. Obwohl
derzeit jeder vierte A3 mit einer Tiptronic oder S-Tronic vom Band läuft,
ist der S3 nur mit einer
Sechsgang-Handschaltung zu bekommen. "Wir wollten hier ganz bewusst
auf eine sportliche Einzellösung setzen", nennt Produktmanager
Jochen Schweizer als Grund. Schade – die Doppelkupplung würde
vortrefflich zu dem 265 PS starken Boliden passen.
Hier
das Datenblatt mit allen technischen Details
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